Jane
Austens "Emma" ist eine subtile Komödie über die
Irrungen und Wirrungen der Liebe. Im Zentrum steht die junge und schöne Emma
Woodhouse, deren große Leidenschaft das Ehestiften ist. Nach der erfolgreichen
Verkuppelung ihrer Erzieherin Miss Taylor mit dem Witwer Mr. Weston bildet sie
sich viel auf ihr Gespür ein, die richtigen Ehepartner ausfindig zu machen
und ineinander zu verlieben. Selbst ihr hypochondrischer Vater und ihr guter Freund
Knightley können sie nicht davon abhalten. Dabei stiftet sie vor allem reichlich
Verwirrung und Chaos. So sorgt sie dafür, dass die zwar hübsche, aber
etwas naive Harriet den Heiratsantrag des Farmers Mr. Martin ablehnt, da Emma
diesen für unstandesgemäß hält und Harriet lieber an der
Seite des Pfarrers Mr. Elton sähe. Dieser ist jedoch längst an einer
ganz anderen Frau interessiert. Das
Liebeschaos erreicht seinen Höhepunkt, als der charmante Frank Churchill
und die geheimnisvolle Jane Fairfax ihre Verwandten in Highbury besuchen und die
dortige Gesellschaft heftig aufmischen. Von nun an ist auch Emma selbst Teil des
Liebesreigens, wobei sie ihr eigenes Herz ebenso wenig zu ergründen weiß
wie das der Menschen, die sie vergeblich miteinander verkuppeln will. Und so bemerkt
sie fast zu spät, dass sie den Mann liebt, den sie Harriet als Ersatz für
Mr. Elton anzupreisen versucht
Ob letztlich jeder Topf seinen Deckel findet, bleibt in dieser romantischen
Liebeskomödie bis zum Schluss spannend und garantiert Unterhaltung, die ans
Herz geht.
Die
Autorin Jane Austen (1775-1817) Romane haben in der englischsprachigen
Kultur einen ähnlichen Status wie beispielsweise William Shakespeares Komödien.
Ihre Romane sind weit mehr als nur Frauenromane oder Sittengemälde britischen
Landlebens vor 200 Jahren. Sie sind voller Witz und Ironie, gesellschaftskritischer
Ansätze und sprachlicher Eleganz, mit der sie ihre Figuren schildert. Gerade
das macht wohl die Zeitlosigkeit, den ungebrochenen Reiz und die Modernität
ihrer Werke aus, was sich auch viele Filmemacher zu Nutze machten. Jane Austens
Romane haben spätestens seit dem großen Austen-Revival in den 1990er
Jahren so viele Film- und Fernsehadaptionen erlebt wie kaum ein anderes Werk eines
Dichters. Und auch sie selbst wurde 2007 in dem Kinohit "Geliebte Jane"
zum Gegenstand eines rührenden Films über ihr Leben.
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